RADPLAN DELTA
 
FONTAINE
LA SOURCE
DU VELO
 
Die Bäume hier waren noch grau, als wir uns auf den Weg machten. Es sind nun mal 9 Stunden, früher ist man nicht unten, aber es gibt Investitionen, die sich auszahlen.
Irgendwann zwischen Lyon und Vienne wurden die Bäume dann grün, und in Valence schien schon die Sonne.
Du fühlst keine Müdigkeit mehr, das Auto bekommt auch ohne Getränke aus silbergrauen Dosen Flügel,
in Avignon Nord von der A7 runter und nach Osten, nur noch 25 Kilometer bis Fontaine de Vaucluse.
VALLIS CLAUSA – das geschlossene Tal. Im Wechsel der Jahre und Jahrzehnte beobachten wir den Ausstoss der stärksten Quelle Europas mit dieser unnachahmlichen landschaftlichen Einbettung. Der Ort, zugegebenerweise,
ist zu bestimmten Zeiten dann doch etwas touristisch bevölkert; und wenn wir das wissen, ist es unser Bier,
die restlichen, ruhigereren Tage zu wählen. Aber kann man Fontaine wirklich übel nehmen, dass es so einmalig ist?
Der Ort, die Place, das Hotel de Ville, das grüne Wassergras in der Sorgue, das Chateau total ruiniert,
die Quelle, und dann....
.....dann gibt es noch die Herberge, ausserhalb des Ortes im Osten, das letzte Haus auf der kleinen Strasse nach Lagnes die über den Berg führt, und dann sind wir dort, wo wir uns wohlfühlen und wo wir hingehören.
Helle Steine im Hof, auf denen nachmittags Boule gespielt wird, der Schatten der Platane, die kleine Küche im Garten, der Geruch der Holzbänke im Essraum, von denen eine windschiefer und verzogener ist als die andere.
Kleine Details, einfach so ohne das schwülstige Ambiente anderer Orte, ob sie nun Ramatuelle oder Gordes heissen mögen, aber wir wollen positiv denken. Hinter dem Haus die grosse Wiese, mit Obstbäumen, Olivenbäumen und dem Schläfchen darauf zur Siesta. Teutonen erkennt man daran, dass sie mittags um 2 Uhr den Ventoux hochstrampeln, ein ordentlicher Franzose macht das nicht, nicht dann.
Im Hof essen wir abends, nehmen Flüssigkeit zu uns und auf dem Tisch stehen Lichtspender,
die der Poet chandelle und der Realist bougie nennt.
Es gibt Orte mit technisch perfekterer Lage für spezielle Touren; wir wissen das. Es gibt klangvollere Namen, doch wer fährt an 3 Tagen hintereinander jeweils mindestens 3500 Höhenmeter mit vollem Genuss? Aber auch das muss es geben. Was gibt es in Fontaine?
 
- nach Norden die direkte Tour auf den Ventoux mit Aufwärmkletterei über Saumane und St. Didier
 
- nach Nordosten die grössere Schleife die Nesqueschlucht hinauf, den Ventoux dann von Osten / Sault hochstrampeln
 
- nach Nordosten über Flassan und la Gabelle nach Sault, weiter nördlich nach Montbrun, das Tal des Toulourenc hinab, schliesslich den Ventoux Nordwestseite von Malaucene aus und die Sause nach Bedoin wieder hinab.
 
- nach Osten über Gordes und Joucas die Felswand von Lioux hoch, über St. Saturnin weiter ins provencalische Colorado nach Rustrel. Flash! Vielleicht über Viens und St. Martin zurück.
 
- Nach Süden über Robion, dort nach rechts abbiegen bis zum Weiler Vidauque, dort links abbiegen, die kleine, nicht ausgeschilderte Asphaltstrasse nach Osten hoch. Nach ca. 300m gibt es eine Möglichkeit, nach hinten rechts abzubiegen, dann seid Ihr richtig: Route forestière. Nerven, kurze Gänge, gute Reifen und Standfestigkeit sind angesagt. Oben an den Antennen, am Trou du Rat, die Wahl: rechts runter zur Durance oder am Schlagbaum vorbei längs über den Luberon direkt nach Bonnieux. Wer zur Durance runtergefahren ist, findet bis Lauris Erholung. In Lourmarin liegt Camus auf dem Friedhof, und das Chateaux n'est pas mal. Bonnieux von Süden sehen, dann sterben, übertreibe ich? Nach Norden über den alten Pont Julien und Roussillon oder wieder nach Westen über Menerbes, die Wahl ist schwer und leicht, beides lohnt.
 
- Nach Südwesten über Cavaillon, Orgon und Eygalieres, längs über die Alpilles nach Maussane, über les Baux,
St. Remy, Noves und Caumont zurück nach Isle sur Sorgue. Wer sich auf dem Weg von Noves nach Caumont weniger als zweimal verfährt oder nicht über die Beschilderung schwarzärgert, bekommt den Jahreshauptpreis.
 
- Die kleine Tour nach dem Cafe: Gordes, Senanque, Murs, Venasque, St. Didier, Saumane
 
  Ja, es gibt natürlich noch richtig lange Schleifen, und den Möglichkeiten ist da kein Ende.
Mit ein paar Bildern aus der Umgebung, ein paar Eindrücken aus der Auberge de Jeunesse möchten wir ein Stück Provence zu Euch transportieren, von dem wir glauben: Es gibt Schlechteres.
 
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