RADPLAN DELTA
 
Hochprofilfelgen - Neue Möglichkeiten mit neuem Material
 
Liebe Strassenraser,
wer mehr Speed möchte, kommt am Hochprofil nicht vorbei, es sei denn, er fährt Scheibe. Aber Scheiben mag ich nicht, und das hat Gründe:

- Scheiben sind teuer
- noch bezahlbare Scheiben sind oft schwer
- Scheiben rumpeln
- Scheiben laufen schlecht auf unebenem Asphalt, so dass der gewünschte Speed-Vorteil sich umkehrt
- Scheiben sind ganz schlimm bei stärkerem Seitenwind

Jeder hat seine eigenen Vorlieben, und der Beitrag von Radplan Delta sind Hochprofil-Laufräder mit wenigen Speichen.
 
Dazu ein paar Aussagen:
 
1) Eine Hochprofilfelge an sich ist nicht deutlich aerodynamischer als ein flaches Profil. Der Vorteil kommt über die mögliche Verringerung der Speichenzahl, da eine Hochprofilfelge schon uneingespeicht so viel vertikale Härte mitbringt, dass weniger Speichen nötig sind, das Rad "rund und hart" zu halten.
 
2) Weniger Speichen, die das Rad rund halten, brauchen pro Speiche einen höheren absoluten Zug, um die Gesamt-Vorspannung des Speichenverbandes auf einen mechanisch notwendigen Mindestwert zu bringen. Das bedeutet grössere Speichenquerschnitte, also schwerere Speichen. Ein 14-Speichen-Vorderrad werde ich nicht mit CxRay bauen, auch wenn das eine sehr gute Speiche ist.
 
3) Starke Speichen mit hohem Zug zerren ordentlich am Felgenbett, also muss der Nippelsitz entweder primär sehr fest sein oder durch hilfreiche Massnahmen verstärkt werden. DELTA wendet differenzierte Nippelverstärkungen
bei allen Hochprofilfelgen an.
 
4) Eine Erhöhung des Profiles ermöglicht eine Verringerung der Speichenzahl, wenn es rein um die vertikale Belastung geht. Aber gelegentlich fahren wir um Kurven, und da ist seitliche / laterale Festigkeit gefragt. Die Seitenfestigkeit nimmt mit der Verringerung der Speichenzahl ab, auch wenn die Felgenhöhe für die Geradeausfahrt ausreichend Abrollhärte bietet. Wer also zackig ums Eck will, sollte definitiv bei 16 Speichen vorne Schluss machen.
Diese Vorderräder sind dann aber auch mit 90 kg noch sehr gut fahrbar.
 
5) Neben Aerodynamik ist auch Rundlauf ein wichtiges Kriterium. Aus der Erfahrung vieler Zentriervorgänge und Fahrtesten komme ich zu dem Schluss, dass es Unfug ist, bei Hochprofilfelgen die leichtesten Ausführungen zu wählen. Zappelige Zentrierbilder wären die Folge. Wer aber 600-650g in die Felge investiert ( zum Beispiel die 42mm hohe Alex R 600 ) bekommt einen Radsatz, der sich in der Fahrpräzision sowie der Auszentrierbarkeit von Seiten- und Höhenschlag mit konventionellen Laufradsätzen vergleichen lässt.
 
6) Die hohen Felgen mit 42mm Profilhöhe sind derzeit auf dem Markt in sehr vielen Lochungen verfügbar: 16, 18, 20, 24, 28, 32, und 36. In Silber oder Schwarz ist die Auswahl am Besten. Welche Speichenzahlen gehen nun damit? An diesem Punkt muss sich jeder klar werden, für welchen Einsatz, und ob die Funktion Vorfahrt vor Optik hat.
Ein 14-Speichen-Vorderrad kann man sehr gut mit einer 28-Loch Felge bauen, aber das heisst, 14 unbenutzte Löcher müssen zugeklebt werden. Wer beim Zeitfahren gewinnen möchte, akzeptiert das.
 
7) Was ist nun konkret baubar?
 
 
a) Vorderräder mit 14, 16 oder 18 Speichen, mehr braucht kein Mensch. Die 14 + 18 Speichen-Lösungen gehen nur mit radial tauglichen Naben. 16 Speichen baue ich auch mit Einfachkreuzung, wodurch sich die Nabenauswahl erhöht ( 16, 24, 32 Loch ). Delta hat ganz aktuell radial taugliche Naben in 18, 20, 24 und 28 Loch aufgetan.
Es ist durchaus sinnvoll, wenn interessierte Kunden Wunschnaben anliefern. Die aktuellen Shimano-Serien sind fast durchweg für radiale Speichung freigegeben, also 5600, 5700, 6600, 6700, 7800, 7900.
Erkennungszeichen: mehr als 4mm Alu vom Loch zur Außenkante des Flansches
b) Hinterräder machen Sinn mit 16, 18 und 20 Speichen. Speziell die 16-Speichen-Lösung ist aus Platzgründen rechts nur für Shimano 9-fach "von der Stange" möglich. Wer 10-fach fährt, kann ein Ritzel auslassen. Nur für diejenigen, die mit dem kompletten Rad vorbeikommen, kann ich versuchen, Shimano 10-fach zum Laufen zu bekommen, das ist aber eine Platztüftelei auf 0,5mm und klapt nicht mit jeder Kassette.
Das 16-Speichen Hinterrad ist nur für flache und  wellige Strecken gedacht. Wer damit dauerhaft klettern möchte, ist hier falsch. Uneingeschränkt 10-fach und 11-fach tauglich sind die 18 + 20-Speichen Hinterräder. Für schwere Jungs ist das 20er Hinterrad die beste Möglichkeit, schnell zu rollen.
c) Ein wenig Toleranz ist bei der Auswahl / der Bestückung mit Speichen angebracht. Das suche ich rein nach technischen / Festigkeitskriterien aus, und was logistisch möglich ist. Diese Räder sind vorrangig dazu da, Zeiten einzufahren. Deshalb kommt es vor, dass Rund- und Messerspeichen gemischt werden, silbern und schwarz, trotzdem aber immer "so schön wie möglich".
 
8) DELTA gibt sich Mühe, aus beziehbaren Vorräten so individuell wie möglich schnelle Radsätze zu bauen.
Bitte erwartet keinen Katalog, in dem vorab jede mögliche Variante gebaut, fotografiert, vermessen und probegefahren ist, das geht so nicht. Wer aber ernsthaft einen solch schnellen Satz haben möchte, schreibt
eine mail mit seinen Daten, der geplanten Anwendung und bekommt einen Vorschlag.
Wer auf das Gewicht schielt, bekommt keine Zahlen. Ich weiss nur, dass ich auf meiner abendlichen flachen Trainingsrunde mit meinem 16x16-Satz schneller bin als mit jedem anderen Satz von mir, auch wenn er
300 Gramm mehr wiegt. Im Ziel steht eine Uhr, keine Waage!
 

An dieser Stelle besondere Grüsse an A&B. L. von denen ich erfuhr: Mehr Speed durch höhere Geschwindigkeit !

In diesem Sinne Euer maro moskopp
 
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